Ein nordisches Sommermärchen: Abreise mit einem diplomatischen Ende

 


Der Tag beginnt unschön: aufstehen um 2:00, Koffer und Kinder einpacken und zu nachtschlafener Zeit nach Keflavík fahren. Je näher wir dem Flughafen kommen, umso mehr Autos sind auf der Straße - klar.


Frau und Kinder setze ich mit Gepäck rechtzeitig vor dem Flughafen ab, es sind noch wenig Leute hier. Dann bringe ich das Auto zum  Vermieter und erlebe eine böse Überraschung: ich war fix der Meinung, ein Versicherung gegen Steinschlag abgeschlossen zu haben (wenn so etwas Sinn macht, dann hier in Island!) und bilde mir auch ein, ein entsprechendes Papier unterzeichnet zu haben - seltsamerweise findet sich davon aber nichts mehr in den Unterlagen. Damit hat der Lastwagen kurz vor Flúðír hier ein böses Nachspiel: im Endeffekt einigen wir uns auf das Teilen der Kosten (Rückspiegel und Windschutzscheibe) - wo der Fehler liegt, läßt sich nicht mehr rekonstruieren. 

Meinen aufkommenden Ärger darüber ersticke ich im Keim: 

1. Ich will mir den Urlaub nicht davon vermiesen lassen, und ich habe insgesamt nicht sehr auf die Kosten geachtet (hier heroben ist alles nicht so billig) - warumm sollte ich das jetzt tun?

2.  Die Kraft brauche ich jetzt ganz wo anders: Der Flug geht bald (7:20) - der Zettelkram wegen des LKWs hat viel Zeit in Anspruch genommen - , ich konnte Erika  nicht errreichen (Akku aus) und über die Gründe meines  Länger-Nicht -Erscheinens informieren. Es ist mittlerweile kurz nach 6:00.

Der Angestellte von der Autovermietung bietet mir an, mich mit dem Auto zum Flughafen zu fahren - aber zu Fuß (Laufen ) bin ich bestimmt schneller. Also renne ich, was ich kann, zum Flughafen zurück und sehe dort zu meinem Schrecken Erika und die Kinder noch VOR dem Gebäude, das für die Warteschlange zu den Schaltern im Moment auch zu klein geworden ist.

Kurz entschlossen schnappe ich mir Sophia in ihrem Wagen und schaffe mir Platz, damit wir ins Gebäude kommen. Dort spreche ich die erste Flughafenangestellte an, die mir in den Weg kommt, und bitte sie um Assistenz wegen Sophia und der nicht mehr allzu langen Zeit bis zum Abflug. Ein kurzes Gespräch am Walkie-Talkie später führt uns die Dame zum Check-In Schalter, dann durch die Sicherheitsschleuse und zeigt uns den Weg zum Gate. 

- Wieder einmal haben uns Sophia und isländische Freundlichkeit langes Anstehen - und diesmal vielleicht sogar ein Verpassen des Fluges - erspart!

Schließlich sitzen wir müde im Flugzeug 





und vertreiben uns die Zeit mit Schlafen, Musik 


und Filmen

Raphael gibt sich die Dröhnung

.

Gelegentlich geht Sophia ein wenig  spazieren, ihr Bewegungsdrang hält sich aber zum Glück in Grenzen. 

Bei der Ankunft in München warten wir dann neben dem Flugzeugeingang auf Sophias Rehabuggy, den uns ein Mitarbeiter der Bodencrew vom Gepäcktrolley herunter holt - die von der (wegen unseres längeren Verweilens neben der Eingangstür)  erstaunten Flugzeugcrew noch während des Fluges georderte Asssistenz mit Rollstuhl ist nämlich nicht aufgetaucht. Aber mit dem Buggy kommen wir ja auch zurecht.

Dann geht es zum Gepäckband, wo aufgeregte Jungs eifrig unsere Koffer suchen, und schließlich zurück zu Sophias Auto.

Zurück auf mitteleuropäischen Straßen kommen uns die sehr stark befahren vor, und auch die Bebauung fällt uns als sehr dicht auf - ständig sieht man irgendwo Siedlungen. So sehr haben wir uns schon an isländische Verhältnisse gewöhnt 😄.

Und es war sooo schön     





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