Philipps Geburtstagsabenteuer, Teil 2

Haus des Meeres


Weil Philipp so begeistert von Zügen ist, haben wir beschlossen, am Tag nach unserem Ausflug in den Wildpark mit dem Zug nach Wien zu fahren und Philipp dort die vielen Fische zu zeigen. Immerhin waren es auch die Fische im Aquarium seiner Krabbelstube gewesen, die ihm den Umstieg dorthin deutliche erleichtert hatten.
  
     


Schon am Bahnsteig ließ er uns mit einem begeisterten "Zug! Zug!" wissen, daß wir das für ihn richtige Transportmittel gewählt hatten. Den ersten Zug, der am Bahnsteig hielt, durften wir allerdings nicht nehmen. Sehr zum Mißfallen unseres Jüngsten! Als dieser zug die Türen geschlossen hatte und ohne uns davonfuhr, versuchte Philipp mit einem entschlossenen "Zug stop! Zug stop!" das große Metallungetüm dazu zubewegen, uns mitzunehmen. Zum Glück dauerte es nur wenige Minuten mehr, bis "unser" Zug kam, und begeistert stieg Philipp ein.
   


Im Zug erlebte ich dann eine positive Überraschung in Form ein extrem freundlichen (nämlich wirklich freundlichen) und engagierten Zugbegleiterin. Eigentlich wollte ich, weil ein Reisender mit Behinderung Probleme beim Lösen seiner Fahrkarte gehabt hatte, nur erfragen, wie das korrekte Vorgehen beim Beschaffen ebensolcher Karten sei, damit ich das bei Sophia, wenn sie älter ist, richtig mache. Prompt wollte sie Sophia´s Behindertenausweis sehen, drehte ihn um und klärt emich darüber auf, daß ich eine Erwachsenenkarte Zuviel gelöst hatte. Was man im Internet nämlich nicht findet: auch bei der Westbahn gilt:
    


Die Begleitperson der Inhaberin eines Behindertenausweises zahlt NICHTS, wenn im Ausweis der Vermerk "Begleitperson erforderlich" steht.
    

Somit half sie mir beim Stornieren einer bereits verrechneten Erwachsenenfahrkarte, sowie beim Stornieren des Retourtickets. DAS war Kundenservice vom Feinsten 😊.  

Sophia wurde während der Fahrt nach Wien, wie seit gut zwei Wochen erforderlich, 2 mal sondiert, die Jungs liefen im Zug umher, die Fahrt verlief also ganz normal.

In Wien an der richtigen U-Bahn-Haltestelle schließlich wieder ans Tageslicht gekommen (Die U-Bahn-Fahrt mit einem begeisterten 3-Jährigen Stöpsel war spannend - Philipp ist schließlich auf meinem Rücken gelandet, damit er uns nicht ausbüxt), hörten wir lautes Trommeln und stellten fest, daß wir mitten im Wienmarathon gelandet waren:
    



      

Nachdem wir die Straße während des Laufes glücklich passiert hatten, ohne den Sportlern in die Quere zu kommen (was mit einem Kleinkind am Rücken und einen Rehabuggy schiebend doch ein wenig Geschick erfordert), kamen wir direkt an den Trommlern vorbei: Sophia und Philipp waren total begeistert!  Allerdings war Sophia durchaus zufrieden, den Rummel bald aus ein wenig Entfernung zu hören. Mitreißende Rhythmen sind zwar toll, aber sooooo laut nur relativ kurz, bitte!
   

Im Haus des Meeres angelangt, fragte die Kassierin kurz wegen Sophias Rehabuggy, ob es sich dabei hoffentlich nicht um einen Rollstuhl handle. Es dürften nämlich nur 3 Rollstuhlfahrer gleichzeitig ins Gebäude. Das klingt aufs Erste zwar eher diskriminierend, ist aber feuerpolizeilich total logisch: Das Haus des Meeres ist ein alter Flakturm, d.h. hoch und schmal mit relativ engen Treppen und nur einem Lift (der bei Brand aber nicht benutzt werden kann). Rollstuhlfahrer müssen also bei Brand aus dem Gebäude getragen werden. Die Frage an der Kassa konnte ich aber recht gut zu unseren Gunsten entscheiden: Sophia (20kg) würde ich im Brandfall einfach schnappen und mit ihr das Gebäude verlassen. Somit stand dem Besuch nichts mehr im Weg:
       


        
      



  
    

 Ein tolles Erlebnis war für die Kinder das KOI-Becken: Streicheln erlaubt ! 
      


Sophia verließ sogar Ihren Rehabuggy, um Ihre Finger auch ins Becken halten zu können !
    
     Aber auch andere Tiere sind dort zu sehen. Hier eine kleine Auswahl:
   





die "Bewaffnete Kampfgrille"







Lauser, die Essen in Buggies suchen.
Ob die das auch machen?
    



      



    



   



Aber die spannendsten Tiere waren die vielen bunten Fische.  Sogar Sophia verließ ihretwegen gelegentlich ihre Komfortzone, um näher an die Tiere heranzutreten :   



    



    



Hier hat sich unsere Prinzessin "im" Aquarium versteckt
    





Synchronschwimmer?    



    



     



    



...oder doch nur durch Spiegelungen  😊

    



"Nemo and friends"
         
Nach der Besichtigung von vier Stockwerken kamen wir endlich auf die Idee, die Besichtigung von oben aus weiterzuführen. Das hat den unweigerlichen Vorteil, daß man nicht ständig auf den Lift warten müßte, der nur allzu oft von durchaus stiegentauglichen Besuchern verwendet wird, sondern bei zu langer Wartezeit den Rehabuggy auch über die Stufen BERGAB manövrieren könnte. Wir waren ohnehin zu Beginn dumm genug gewesen, wegen langer Wartezeit den Rehabuggy 1 Stockerk hinaufzutragen - sicher kein zweites Mal!
    
Zuvor wollten wir Sophia aber noch im Cafe des Dachgeschosses im elften Stock füttern (sprich sondieren). Auf der Dachterasse kühlte das Essen nämlich rascher aus, damit blieb mehr Zeit zur Besichtigung. Die Aussicht war natürlich toll:




eine für Wien typische Jugenstilfassade, diesmal von oben
        



        
    
Nach der Jause ging es also abwärts:

Und die Kinder staunten
  





   



    



     



    




     



   



    



    




Aber schließlich war es Zeit, wieder nach Hause zu fahren, immerhin war am nächsten Tag Schule.    Philipp wollte zwar noch länger bleiben, aber im Grunde war er schon recht müde und so dauerte es nicht lange, bis ...



    



 ... am Westbahnhof ...
 .... im Zug
    



     



.... nach der Ankunft zu Hause.
    
      







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