Ein nordisches Sommermärchen "Über den Wolken"
"Über den Wolken"
(eine holprige Anreise mit freundlichen Überraschungen)
Der Tag der Anreise ist, wie erwartet, zu Beginn etwas mühsam: Das Gepäck hat in Sophias Auto locker Platz, und die Fahrt zum Flughafen verläuft noch - bis auf eine kleine Umleitung vor dem Flughafen - unspektakulär. Dafür gestaltet sich die Parkplatzsuche schon schwierig, und die Parkplätze sind derart schmal, daß ich die Familie aussteigen lasse, bevor ich einparke. NOCH bin ich schmal genug, um mich bei kaum geöffneter Tür aus dem Auto zwängen zu können.
Und dann geht es erst richtig los: Zum Glück sind wir recht früh am Schalter, so müssen wir nicht sehr lange in der Schlange stehen - für Sophia ist es lang genug. Und ... wir müssen Sophias Rehabuggy für den Mann am Schalter kurz zerlegen, damit er sich ein Bild von der Größe in zusammengeklapptem und - gebundenem Zustand machen kann. Dann dirigiert er uns zum Sperrgepäckschalter, wo wir Sophias Wagen abgeben müssen , dafür bekommen wir einen Rollstuhl vom Flughafen. Wir melden Bedarf am Rollstuhlservice an - was zwar in München noch nicht notwendig gewesen wäre, uns aber nach der Ankunft in Keflavík sehr zugute kommen wird.
Der Vorteil des Rollstuhlservice: wir dürfen an der Überholspur einchecken. Und der Check-in an der Sicherheitsschleuse ist mit Sophia und unserer Ausrüstung ohnehin spannend genug: während einer Sophia bespaßt, kümmert sich der zweite Elternteil um die Jungs und das Handgepäck - und das korrekte Auspacken derselben an der Sicherheitsschleuse: DVD-player, Handys, diverse Ladekabel, Sophias Notration (falls wir am Flughafen hängenbleiben), Sophias Medikamente, Sophias Arztbriefe auf Deutsch und Englisch (die keiner lesen will 😉) , Philipps Tonibox, Kopfhörer für alle drei,... es ist ein wenig stressig, vor allem weil wir unsere Bergschuhe anhaben - und die müssen wir für den Sicherheitscheck auch ausziehen. Und dann bringe man die Prinzessin einmal dazu, für den Scan ruhig stehenzubleiben 😂😂😂. Zu unserem Glück sind das Sicherheitspersonal und auch die anderen Reisenden - geduldig, und wir rechtzeitig fertig. Die Jungs wollen noch Pommes essen, Sophia wird noch einmal gefüttert und gewickelt, dann ist es endlich soweit:
Im Flugzeug herrscht Maskenpflicht für alle (ausgenommen Kindergartenkinder) |
Sophia holt sich zum Abflug noch ein paar Kuscheleinheiten, bevor.... |
Sophia ist während des Hinfluges erstaunlich pflegeleicht, wohl auch, weil sie ein wenig schlafen kann. Erst die letzten 15 Minuten vor dem Landen zeigt sie sich von Ihrer Schokopapierlseite - unser Sitznachbar nimmt es sichtlich gelassen und scheint sich zu freuen, daß der Flug praktisch vorbei ist - und ich freu mich auch!
Und nun bekommen wir die Vorteile des Rollstuhlservice zu spüren: wir sind die letzten, die aus dem Flugzeug aussteigen, bekommen aber ein eigenes Fahrzeug mit Hebebühne, mit der man den Rollstuhl auf die passende Höhe der jeweiligen Tür heben kann. Außerdem haben wir eine eigene Begleitperson, die Sophia im Rollstuhl schiebt, uns zum Gepäckband begleitet, und uns, angesichts der Massen, die sich an den Ausgängen - und den Checkpoints für die Coronaunterlagen - bilden, nicht mehr verläßt.
Sie bahnt sich einen Weg durch die Menge - "Excuse me", " May I pass, please?" , ... Die gute Frau erspart uns bestimmt 3 Stunden warten!!
Wir sind unglaublich dankbar für dieses Service. Raphael läßt sich auch zu einem "Danke, liebe Sophia" hinreißen, denn ohne Sophia hätten die Jungs länger warten müssen.
Beim Autovermieter hole ich das Auto ab, organisiere Kindersitze für Philipp und Sophia, während Raphael die Geschwister bespaßt
Ich erlebe noch eine kurze Schrecksekunde, weil beim Auto die 2. Rückbank nicht entfernt worden ist: also laufe ich zurück zum Vermieter und frage, was ich mit der Sitzreihe tun soll. " Aber Sie haben ja einen 7-Sitzer bestellt?" - "Nein, habe ich nicht. Ich sagte immer, ich brauche ein Auto mit viel Kofferraum." -"Aber laut unseren Unterlagen haben Sie einen 7-Sitzer bestellt." - "Bestimmt nicht. Ich sagte immer, ich brauche ein Auto in dieser Göße, weil ich den größeren Kofferraum brauche. Es tut mit leid, wenn diese Information nicht an sie weitergegeben worden ist. Sehen Sie das Mädchen in dem großen Kinderwagen dort? Dieser Kinderwagen muß im Kofferraum Platz haben. Das geht aber nur, wenn die 2. Sitzbank nicht im Auto ist. Was soll ich jetzt tun?"
Eine netter Herr telefoniert kurz, begleitet mich zur Werstatt, und 5 Minuten später ist die Sitzbank ausgebaut.
Nun kann ich also endlich alle und alles ins Auto einpacken und wir machen uns auf Richtung Reykjavík.
Am Weg dorthin meint Raphael, daß er wieder nach Hause will, weil hier keine Bäume zu sehen sind - das Hören wir von ihm aber am Rest der Reise nicht mehr 😏 .
Nach ein paar Umwegen - mein Handy verweigert den Dienst und ich habe noch keine genauere Straßenkarte - erreichen wir schließlich unser Quartier am Rand der Hauptstadt.
Gut, daß die Mädels an der Tankstelle den Weg so genau beschreiben konnten!
Hier nehme ich Sophias Essen und die Windeln entgegen:
Jetzt kann die Reise wirklich beginnen.
Immer ein Abenteuer, wenn ihr mit euren Kindern auf Reisen geht. lg
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