Ein nordisches Sommermärchen: Vík í Mýrdal (Icelandic Lava Show), Ringstraße nach Westen, Hoffell

 Tag 5



Einen letzten Morgen genießen wir noch die Aussicht auf der Smáratún Farm



Eyjafjallajökull, jeden Morgen anders


dann fahren wir nach Vík  und kommen dort viel zu früh an. Das Wetter ist eher trüb bis feucht, trotzdem will Erika  sich die Zeit bis zur Icelandic Lava Show mit einem  Spaziergang vertreiben. Die Jungs sind dafür zu müde, und ich habe keine Lust, Sophia in Richtung Spaziergang zu motivieren - es würde recht bald in einem Sitzstreik enden. So läuft sie zwar kurz draußen herum, sucht aber recht bald wieder das Auto und will einsteigen. Ich gebe ihr danach ein wenig zu trinken und bespaße sie im Auto ...

Also macht sich Erika allein auf den Weg









Schließlich bekommt Sophia noch etwas zu Essen, damit wir während der Show hoffentlich drinnen bleiben können - aber das weiß man nie so genau..., die Windel wird gewechselt und als Erika zurückkommt, betreten wir das Lokal, über das man in die Show kommt. 
Der Chef nimmt uns höchstpersönlich in Empfang und dirigiert mich mit Sophia - die sitzt vorsorglich im Rehabuggy - zu den Plätzen direkt neben dem Notausgang. Damit sitzen wir auch ihm am nächsten - und er erkundigt sich regelmäßig, ob bei uns alles in Ordnung ist und wir gut sitzen. Das finde ich extrem charmant. 
Punkto Sichtbarkeit des  Dargebotenen braucht man sich in dem kleinen Raum keine Sorgen machen: die Sitze sind zweireihig wie rund um eine Manege aufgestellt, somit hat jeder freie Sicht. Erika filmt die ganz Show, also kann ich mich auf Sophia konzentrieren, die anfangs ob des vielen Textes nicht gaaanz ruhig bleibt, aber sobald der Film losgeht, ist sie mit den bewegten Bildern beschäftigt. Nach dem Film leitet der Chef Lava aus seinem renovierten kleinen Hochofen in den Schauraum ein. Es wird RICHTIG warm - ich schmunzle über die Leute, die nicht schon beim Betreten der Show ihre Regenjacken abgelegt haben - und Sophia ist von der glühenden, leuchtenden Materie so beeindruckt, daß sie brav sitzen bleibt und zuschaut, während wir gebannt den Ausführungen des Vorführenden folgen.


Das in der Mitte ist Lavaglas. 



Zum Schluß bekommt jeder ein Stück frisch erkaltete Lava mit nach Hause (Vorsicht, seeehr scharf), und wir machen uns weiter auf den Weg Richtung Osten.

Diesmal durchqueren wir Mýrdalssandur zur Gänze

Im Hintergrund sieht man Islands größten Gletscher.  Links sind die Berge vom Landesinneren
rechts geht es kilometerlang flach zum Meer



Die Berge im Süden des Landes erheben sich durchwegs  steil aus der Ebene empor, sanfte Übergänge sind selten. Ein deutlicher Kontrast zur oft einige Kilometer breiten Ebene, die sich von den Füßen der Berge zum Meer hin erstreckt.



Und schließlich züngelt uns Isands größter Gletscher entgegen:

Der erste Blick auf den Vatnajökull, Islands - und Europas - größtem Gletscher außerhalb des Polargebietes. Hier trägt er eine Menge Sedimente mit sich, deswegen ist das Band in der Bildmitte nicht weiß. Davor ist der für Islandtypische schwarze Sand zu sehen.


Die Vegetation ist äußerst karg, aber trotzdem hübsch:

Den Stein daneben führen wir seit Tagen mit  :)

Die Ebene zwischen Bergen und Meer wird immer schmäler, und der Gletscher reckt überall seine Ausläufer zwischen den Bergen durch



Und so landen wir dort, wo sich Gletscher und Meer früher einmal berührten. Durch den Rückgang des Eises ist dort Islands größter Gletschersee entstanden: Jökulsárlón (mit 18km² etwas größer als der Mondsee)





Erika und Philipp nutzen die Gelegenheit, sich ein bißchen die Beine zu vertreten, dann geht es zügig weiter ostwärts, bis wir schließlich das Hoffell Guesthouse erreichen.


Das Zimmer ist sehr  geräumig und wir haben zu fünft recht gut Platz. Die Jungs und die Mädels teilen sich jeweils ein Doppelbett / Schlafsofa, mein Platz ist das Lager rechts am Boden. Zu allererst gilt es aber, den Hunger zu stillen. Das Restaurant hat geschlossen (wohl wegen Corona ...), also fahre  ich über 20 km nach Höfn, um den Jungs die obligaten Pommes zu organisieren. 

Zwar mag es lästig sein, wegen des Abendesssens so weit zu fahren, aber es ist auch angenehm ruhig und landschaftlich reizvoll genug, um mich für Photos aus dem Auto zu locken:

  
 Das Weiß zwischen den Hügeln im Hintergrund sind keine Wolken, das ist Gletscher

In Höfn selbst gibt es eine Baustelle mitten im Ort, also muß ich mir einen anderen Weg suchen als den, dem ich mir übers Web im Hoffell Guesthouse gesucht habe - lästig ohne Navi, führt mich aber eine einen tollen Ort für Photos:

Abendstimmung in Höfn - neben dem Supermarkt :) 



Mein herzlicher Dank gilt hier vor allem dem Personal des Pakkhús Restaurant, daß meine Bestellung entgegennimmt, obwohl das Restaurant zum Bersten voll und die  Warteschlange auf Plätze im Restaurant durchaus lang ist. " Pommes to go, das können wir wahrscheinlich machen. Ich frage kurz nach. Sie werden aber bestimmt warten müssen!" -     "Das macht nichts, ich habe keinen  Streß. Ich bin hier im Urlaub." Eine vorbeikommende Kellnerin hört das, schaut auf, grinst mich an ( DAS kann man sogar trotz Mundmaske sehen), tuschelt kurz mit einer Kollegin und zeigt dabei auf mich -  und 10 Minuten später habe ich das Abendessen für die Jungs. 

Probiers mal mit Gemütlichkeit :) - Herzlichen Dank 😉

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