Sophia, die Jungs und Italien - Anreise und Ankunft in Monterosso

 


Eine wichtiges Detail für Reisen mit chronisch kranken Familienmitgliedern,
zu meinem Glück auffallend plakatiert und bei der Ankunft leicht zu finden.


Wir hatten beschlossen, vom Startbahnhof des Zuges abzureisen, um genug Zeit zum Einsteigen zu haben.


Unser erster Weg führte uns also nach Wien. Dumm wie ich war, war mir entgangen, daß der Westbahnhof NICHT der Abfahrtsbahnhof unseres Nightjet war  (das war nämlich der Hauptbahnhof -  wie peinlich !) , aber nach einer kurzen Kontrolle der Tickets und einem Platzwechsel war das rasch korrigiert.

Dafür warteten wir am Hauptbahnhof wegen eines Brandes neben den Gleisen gut 2h 30 min länger, bis wir endlich unser Nachtquartier im Zug beziehen konnten. Die Jungs konnten wir teilweise mit Videos ruhigstellen, Sophia verbrachte die Wartezeit damit, den Bahnsteig auf und ab zu laufen, dazwischen bekam sie ihr Abendessen sondiert. 

Nach der Einfahrt des Zuges stieg Erika mit Sophia rasch ein, während ich die Sitzschale des Rehabuggy vom Fahrgestell trennte, umgedreht wieder auf das Fahrgestell legte und mit zwei Gurten darauf festzurrte -> damit war der Rehabuggy transportfertig und konnte in den Zug gehoben werden. Das Verstauen der Gepäcksstücke war bei 5 Reisenden natürlich auch spannend, ließ sich aber gut bewerkstelligen, weil wir die sechste Liegestelle als Ablage nutzen konnten.

Nachdem alle eine Liegefläche bekommen hatten (Sophia hatte natürlich eine im "Erdgeschoß" zugewiesen bekommen), schliefen die Jungs bald ein. Sophia fand das alles so spannend, daß sie nur kurz schlief und immer wieder im Zug auf und ab lief: vom Liegewagen in die offenen Waggons und wieder zurück, dann wieder lange am Gang stehen und in die Nacht hinausschauen, .... Die Nachtruhe fiel für die Erwachsenen also eher kurz aus.

Ein positiver Aspekt bei der Auswahl unseres ersten Urlaubsdomizils war, daß wir direkt in Monterosso aussteigen konnten. Der Höhenunterschied zwischen der letzten Stufe des Zuges und dem Bahnsteig war zwar gewaltig, aber letztendlich ließ sich dieses Problem leicht überwinden, weil ein Erwachsener vor Sophia ausstieg, sie heraushob und der große Bruder dann weiter auf die junge Dame aufpaßte, während das übrige Gepäck ausgeladen wurde (max. ein Koffer und ein Rucksack pro Person).

Am Bahnhof in Monterosso stellten wir dann fest, nur der Bahnsteig eins über einen Lift für Rollstuhlfahrer verfügte, also mußte Sophia wieder aus dem Buggy raus und selbst über die Stufen der Unterführung hinuntergehen. ( Dieses Manöver wiederholte sich im Zug unserer Reise öfter, unter anderem auch deshalb, weil die Lifte gelegentlich kaputt waren. ) Die letzten paar Stufen von der Unterführung auf die Straße hinaus hoben wir Sophia, die schon wieder in ihrem Buggy saß, mitsamt ihrem fahrbaren Untersatz hinunter. 

Wir waren etwas zu früh dran, darum ließen wir unser Gepäck in der "Enoteka Ciak"  und suchten den öffentlichen Strand beim Gigante auf. Natürlich hatte ich meine Strandschuhe beim übrigen Gepäck gelassen und mußte das am heißen Sand ein wenig büßen - schnell genug laufen hat geholfen :) . Sophia startete sofort ihre Reise im Brandungswasser - sie liebte es und war kaum mehr vom Strand zu bringen :) . Philipp baute Sandburgen oder grub Löcher, Raphael begleitete Sophia und mich - ohne Internet war ihm ein wenig langweilig (auch das war eine Konstante unseres Urlaubes :) ). 

Am Abend kamen wir in den Genuß einer Chorprobe, die man besonders gut im Badezimmer hörte - wir konnten nicht genau ausmachen, woher die Musik kam, des Rätsels Lösung fanden wir erst am folgenden Abend.



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