Ein nordisches Sommermärchen: Wale suchen vor Húsavík (Teil1)

 Tag 10


Für den  heutigen Tag haben wir einen Termin zum Wale Suchen vor Húsavík um 14:00 gebucht. Philipp freut sich schon sehr darauf und ist ganz aufgeregt. Nach der Morgenroutine brechen wir auf und fahren zwischenzeitlich durch leichten Nieselregen - mit den tollen Ausblicken auf die Landschaft wird es zumindest während der Anfahrt also nichts. Immerhin regnet es in Husavík nicht wirklich. 

Wir finden relativ rasch einen Parkplatz am Hafen und vertreiben uns die Zeit bis zum Ablegen vorerst im örtlichen Walmuseum: hier findet man etliche Walskelette, natürlich zu verschiedenen Walarten, und auch eine  Menge Texte über den Walfang und seine Geschichte in Island. Die  Kinder sind aber bald  fertig mit dem Betrachten der Walskelette - die beigefügten Texte sind für  Philipp (5 Jahre) und Sophia (im Kopf 2-3 Jahre) einfach nicht interressant - und so verbringen sie die Zeit in der Spielecke des Museums. Auch gut, hier ist es trocken und warm, eine gute Vorbereitung auf die  Fahrt am Schiff.  Um die Abfahrt ja nicht zu verpassen, stellen wir uns schon recht bald zum Einschiffen an. Der Nieselregen hat zum Glück aufgehört, der einzige Unruhefaktor ist im Moment Sophia, der es gerade Spaß macht, mit den Eltern am Hafen fangen zu Spielen - in Anbetracht des praktisch nicht vorhandenen Verkehrs heute kein Problem.

Schließlich ist es endlich so weit, wir dürfen mit den Kindern und den übrigen Touristen an Bord gehen. Ab sofort  gilt für mich: eine Hand für Sophia! Wir haben zwar unsere Winter-/Bergausrüstung (Schuhe, Unterwäsche, Jacken) an, freuen uns aber über die vom Veranstalter zur Verfügung gestellten Overalls und Regenmäntel:



Solcherart gegen Wind und Regen geschützt, läßt es sich bestimmt leichter an Bord aushalten. 


Was folgt, ist eine Fahrt aufs Meer, bei der die Geduld aller Beteiligten ein wenig auf die Probe gestellt wird. Wildtiere kann man eben nicht auf den Punkt buchen, man muß sie suchen:


Wobei Sophia ohnehin nicht versteht, was wir hier tun. Sie hat einfach Freude am leichten Schaukeln des Bootes und am Herumlaufen an Deck - was  sie weidlich ausnutzt und ihr ein paar kurze Zufallsbekanntschaften einträgt. Nach einem guten Weilchen  finden wir endlich etwas, das im Meer schwimmt: 

aber Wale sehen in Philipps Büchern anders aus

Besser !!

Diesen Buckelwal begleiten wir nun eine Zeit lang. 


In der Regel bleiben die Beobachtungsboote ca. 20 Minuten lang bei einem Wal, dann macht man dem nächsten Beobachtungsboot Platz. So haben die Tiere zwischenzeitig auch ein wenig  Ruhe, und alle Neugierigen haben die Möglichkeit, einmal einen Blick auf einen Wal zu erhaschen. Dazwischen heißt es immer wieder: Warten:


Damit man dann doch wieder etwas sieht: Anfangs weit weg


mit Glück sogar beim Blasen

dann fährt man näher heran


und schaut ihm so lange beim Schwimmen zu, bis er wieder verschwindet:


Nun beginnt die Suche von neuem:




Wenn man keine Wale beobachtet, beobachtet man Touristen:

Auch das ist ein Walbeobachtungsschiff; im Moment fährt es mit E-Motor


Und wenn beide Schiffe Glück haben, taucht der Wal sogar zwischen beiden auf - oder unter:




Das Wetter bleibt eher neblig - dadurch ergeben sich aber tolle Stimmungen:



Wir drehen wieder um und fahren Richtung Hafen: Am Rückweg gibt es Kakao und Nußkipferl für alle (die nicht dagegen allergisch sind 😉 ), und die Jungs suchen sich den höchsten Aussichtspunkt, um vielleicht noch einen Wal zu sehen:


Aber heute läßt sich kein anderer Wal mehr blicken. Auf jeden Fall haben alle Beteiligten die Fahrt toll gefunden.


Das Wetter ist nach wie vor nicht extra einladend, 


also werden wir heute nichts anderes mehr tun, als noch einmal zu Essen - gleich am Hafen findet sich ein gutes Restaurant, das Pommes für die Jungs, Besseres für meine Gattin und mich und ein wenig Auslauf für Sophia bietet - letzteres allerdings nur coronabedingt . Am Tagesticket, das wir für das Walbeobachten bekommen haben, ist nicht nur ein Rabatt aufs Essen in diesem Lokal drauf, soindern auch eine 25% Ermäßigung auf die nächste Tourbuchung. Nach kurzer Rücksprache mit dem Team gehe ich sofort los und buche noch eine Beobachtungstour für den nächsten Tag. Wer weiß, wann wir wieder herkommen können - da lassen wir die Stadtbesichtigung von Akureyri sausen und fahren lieber noch einmal aufs Meer. Die Jungs sind schon jetzt begeistert von der Idee.
Während wir unseren Hunger stillen, klart es ein wenig auf, und während der Heimfahrt lassen sich noch ein paar tolle Lichtstimmungen einfangen



Zurück in Akureyri fotografieren wir auch das hiesige Ampelspezifikum:
man beachte des rote Herz :)

Mittlerweile ist es schon acht Uhr am Abend, und bis wir die Kinder fertig versorgt im Bett haben, ist es natürlich noch ein bißchen später. Die Wolken malen heute abend schöne Bilder in den Himmel


und in die Landschaft



Erika und ich machen noch einen Abendspaziergang, 


allerdings haben sich die Seevögel offensichtlich ausgerechnet unseren Teil des Fjordes ausgesucht, um sich zu entleeren - und entsprechend schaut der Aussichtspunkt neben den Ferienhäusern auch aus. Aber am Weg zurück wird es besser, und man muß die Augen nicht mehrständig am Weg haben, um nirgends reinzutappen. Zudem kommen wir am Rückweg auch am Kinderspielplatz vorbei:


Was nachts recht nett ausschaut, entpuppt sich für die Jungs am nächsten Morgen allerdings als mehr baufällig als bespielbar.

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